Donnerstag, November 21, 2024
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Prozessauftakt wegen Mordversuchs: Ex-Partner schlägt mit Axt auf Wohnungstür ein

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Leipzig – Ein schockierender Vorfall beschäftigt derzeit das Landgericht Leipzig: Ein 37-jähriger Mann steht vor Gericht, weil er seine Ex-Partnerin verfolgt und schließlich versucht haben soll, sie mit einer Axt zu töten. Laut Anklage schlug der Angeklagte zwanzigmal mit der Axt auf die Wohnungstür der Frau ein und verletzte sie dabei erheblich. Der Prozess gegen ihn begann am Mittwoch.

Ein Albtraum nach der Trennung

Der Angeklagte, Maik R., hatte laut Anklageschrift die Trennung von Kerstin S. (Name geändert) nicht akzeptiert. Nachdem sie die Beziehung im Februar 2024 beendete, weil die Hausverwaltung wegen Lärmbelästigungen durch Maik R. mit einer Kündigung drohte, soll er begonnen haben, sie zu stalken. Er kontaktierte sie über Messenger und tauchte mehrfach ungebeten vor ihrer Wohnung in Altlindenau auf. Trotz klarer Signale von Kerstin S., dass sie keinen Kontakt mehr wollte, ließ er nicht locker.

Ab Ende Februar verschärfte sich die Situation, und Kerstin S. entwickelte zunehmend Angst vor ihrem Ex-Partner. Um sich zu schützen, verbarrikadierte sie ihre Wohnungstür mit einem Holzbalken und Metallbeschlägen. Doch Maik R. war entschlossen, die Beziehung wiederherzustellen – und ging schließlich mit brutaler Gewalt vor.

Angriff mit der Axt

Am 15. März, seinem Geburtstag, eskalierte die Situation: Maik R. erschien vor der Wohnung von Kerstin S., um eine „Aussprache“ zu erzwingen. Nachdem er vergeblich geklingelt hatte und von der Frau aufgefordert wurde zu gehen, trat er zunächst gegen die Tür. Als er durch einen Spalt in der Tür sah, dass sich ein anderer Mann in der Wohnung befand, holte er eine Axt vom Dachboden. Laut Anklage schlug er mit der scharfen Seite der Axt zwanzigmal auf die Tür ein, um in die Wohnung zu gelangen.

Sein Ziel war laut Staatsanwaltschaft klar: Er wollte in die Wohnung eindringen und sowohl Kerstin S. als auch ihren Bekannten mit der Axt töten. Kerstin S. erlitt durch einen Axtschlag am Ohr und Nackenbereich Schnittverletzungen, bevor sie sich ins Badezimmer retten konnte. Ihr Bekannter schaffte es, die Wohnungstür zu verschließen, nachdem er Maik R. mit Tritten abgewehrt hatte. Erst nach zwanzig Axtschlägen ließ der Angreifer von der Tür ab und floh.

Bedrohungen und Nachstellungen

Der Angriff war der Höhepunkt einer Reihe von Nachstellungen, die Maik R. nach der Trennung begonnen hatte. Zwischen Ende Februar und Mitte März gab es mehrere Vorfälle, bei denen er sich unbefugt auf dem Dachboden des Hauses aufhielt oder versuchte, die Wohnungstür aufzuhebeln. Wenige Tage vor dem Axt-Angriff soll er die Tür mit einem E-Scooter beschädigt und Kerstin S. gedroht haben: „Du wirst schon sehen. Von mir aus mache ich das jetzt jeden Tag.“ Zudem spuckte er sie laut Anklage an und beleidigte sie mehrfach.

Weitere Vorwürfe: Diebstahl und Körperverletzung

Neben dem Mordversuch wirft die Anklage Maik R. auch Körperverletzung und Diebstahl vor. Am 13. März soll er zusammen mit zwei unbekannten Mittätern einen Mann im Innenhof des Hauses abgepasst und geschlagen haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, kurz vor seiner Verhaftung technische Geräte im Wert von rund 4.600 Euro aus der Medienwerkstatt der „Villa Leipzig“ gestohlen zu haben, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren.

Mögliche lange Haftstrafe

Maik R., der seit dem 22. März in Untersuchungshaft sitzt, droht im Falle einer Verurteilung wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruchs, Nachstellung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Diebstahls eine langjährige Haftstrafe. Beim nächsten Prozesstag am 26. September wird erwartet, dass er sich zur Anklage äußert. Auch Kerstin S., die als Nebenklägerin auftritt, wird ihre Zeugenaussage machen. Bis zum 15. November sind acht weitere Verhandlungstage angesetzt.

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